Eine winterliche Tradition im Advent
Jedes Jahr im Advent streifen Sie in ihren schaurigen Kostümierungen durch die Gassen der österreichischen Dörfer und lehren mit lautem Glockengeläut, einer Rute oder einem Kuhschweif die Bevölkerung das Fürchten. Die Rede ist von Perchten und Krampussen, die in der Zeit vor Weihnachten bis Neujahr die bösen Geister des Winters austreiben sollen. So finden auch zahlreiche Perchtenläufe statt, die gerade im Advent ein besonderes Spektakel auf den Christkindlmärkten bieten. Ein Brauchtum aus dem Alpenraum, das sich heute noch großer Beliebtheit erfreut.
Alpenländisches Brauchtum der Perchten & Krampusse
Frau Perchta, Schiachpercht, Schönpercht, Glöckler,… überlieferte Perchtengestalten gibt es viele. Die gruseligen Gestalten haben schon im Heidentum und Mittelalter in den Rauhnächten von Ende November bis Anfang Januar ihr Unwesen getrieben. In den österreichischen Ostalpen – Salzburg, Salzkammergut, Kärnten und Tirol – hat sich der winterliche Brauch jedoch erst im 19. Jahrhundert wieder als fester Bestandteil der Rauhnächte etabliert.
Damals wie auch heute finden sich zahlreiche perchtenähnliche Figuren als Einkehrbrauch rund um den Nikolaustag. Doch nicht die Perchten begleiten den Nikolaus, sondern die Schreckgestalt Krampus – auch Kramperl oder Bartl genannt. Während der Nikolaus die braven Kinder lobt und ihnen kleine Geschenke mitbringt, scheltet der Krampus mit seiner Rute die unartigen Kinder. Rund um den 5. Dezember (Krampustag) wie auch dem 6. Dezember (Nikolaus) finden daher verschiedenste Krampusläufe im Salzkammergut statt.
Aufwändige Kostümierung der Perchten & Krampusse
Die Kostümierung der Perchten und Krampusse gestaltet sich sehr aufwendig. Die Masken werden in mühevoller Handarbeit aus Holz geschnitzt und leuchten in den Farben schwarz, weiß und rot. Der Hosenanzug besteht aus Geißbock- oder Schaffell. Die großen und schweren Rumpelglocken werden an einem breiten Ledergurt befestigt. Und natürlich darf eine Rute aus Birkenzweigen, eine rasselnde Kette oder ein Kuhschweif nicht fehlen. Bei manchen Perchten finden sich sogar Hörner von Widdern oder Geißböcken, die ab den 1920er Jahren als prestigeträchtiges Accessoire das Kostüm zusätzlich schmücken.
Lassen Sie sich diesen traditionellen Event im Salzkammergut nicht entgehen! Und falls Sie die Masken der Perchten lieber in Ruhe betrachten wollen, ist ein Besuch der Perchtenausstellung in Mondsee die passende Alternative.
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